Das Auge trainieren

In der Fotografie gibt es etliche Regeln wie ein Bild gestaltet werden soll. Aber deine Augen sind es, mit welchem Du dein Bild schlussendlich machst und genau diese kann man trainieren. Ich zeige Euch wie.

1 Auge trainieren

"Du hast ein gutes Auge, deine Fotos sehen toll aus" - diesen Satz habt ihr sicherlich schon gehört und es macht den Anschein, dass man ein solch "gutes Auge" hat oder eben nicht. Aber, man kann seine Augen darauf trainieren eine gute Bildkomposition zu erkennen und es gibt Techniken, welche euch dabei helfen.

"Übung macht den Meister"

  • nehmt euch Zeit für eure Bildkomposition! Seht euch das Objekt / die Szene aus verschiedenen Perspektiven an, geht in die Hocke, dreht euch um, studiert Licht und Schattenfall - lasst es auf euch wirken
  • hinterfragt das Bild - ihr seht etwas und findet Wow, das ist ein tolles Objekt. Aber warum ist es so toll, was ist es, was euch staunen lässt? Seht hin auf das was ihr seht. Schaut nicht nur das Gesamtpaket an, sondern auch die Elemente darin - Formen, Linien, Texturen, Licht und Schatten und wie stehen sie zueinander

Beispiel Foto Quelle Nigel Danson - das Bild besteht aus vielen Dreiecken, welche zusammen harmonieren

3. so kommen wir auch zum nächsten Tip. Texturen, Formen, Gestalten, das ist so wichtig in der Bildgestaltung. Das menschliche Auge, folgt Linien, wird durch Schärfe und Helligkeit ins Bild gezogen.

Bildbeispiel Quelle Nigel Danson. Hier sind es die Formen und Farben welche das Bild zu einer guten Komposition machen. Die Farne ziehen das Auge ins Bild hinein. Das Farbspiel harmoniert und machen diese Aufnahme zu einem guten Bild

Beispiel Bild Quelle Nigel Danson- hier bildet das Wasser eine Form, die Insel im Hintergrund balanciert die Komposition aus. Aber ganz wichtig hier ist das Zusammenspiel der Farben. Wenn ihr euch das Farbrad anschaut, seht ihr das Gelb bis a bis von Blau liegt - Komplementär Farbe (Komplementär = Ergänzung). Komplementär Farben werden als sehr harmonisch vom Auge wahrgenommen. Der Himmel in warmen Farben und das Wasser in kalten Farben wirkt sehr harmonisch

4. Beschnitt - kann einen enormen Einfluss auf ein Bild haben. Wenn ihr euer Bild erstellt habt, denkt bei der Bearbeitung an die Auswahl. Negativer Raum kann ein Stilmittel sein, wenn aber nicht sollte er weggeschnitten werden sodass nur die wichtigen Elemente im Bild verbleiben. Ein Bildbeschnitt kann aber auch eher unscheinbare Dinge plötzlich scheinbar machen

Bildbeispiel Quelle Nigel Danson- wie würdet ihr dieses Bild beschneiden?

Zusammenfassend

  • Trainiert euer Auge
  • Bevor ihr die Kamera in die Hand nehmt, gebt euch Zeit, denkt darüber nach warum euch diese Szene so gefällt.
  • Findet Linien, Gestalten, Formen, Farben sowie Licht und Schatten. Wie verändert es sich, wenn ihr es aus einem anderen Blickwinkel betrachtet.
  • Ist das Bild gemacht, kann ein richtiger Beschnitt das Sahnehäubchen sein
  • Achtet auf kleine Details, den diese sind meist der Auslöser um aus einem Bild in ein gutes Bild zu machen

Ich hoffe mein Artikel hilft euch und gibt euch neue Sichtweisen.

Liebe Grüsse und gut Licht

Eure Claudia


Ein Wort zu Nigel Danson, wessen Bilder ich hier als Beispiele benützt habe und er mir eine Inspiration für diesen Artikel war. Nigel ist ein Landschaftsfotograf aus UK, seine Bilder sind magisch und inspirieren mich, spornen mich an besser zu werden und sind einfach nur Balsam für die Seele. Er ist sich auch nicht zu schade, sein Wissen zu teilen und bietet auf sozialen Medien wie YouTube, Instagram und co tolle Tutorials / Lernvideos, zur Bildgestaltung und Bildbearbeitung an. Es lohnt sich reinzuschauen.

https://www.nigeldanson.com